Bäume als Klimaarchiv
Historische Temperaturdaten
Zur Einordnung des aktuellen Temperaturanstiegs wird er mit historischen Daten verglichen. Allerdings liegen direkte Messwerte erst seit 1850 vor. Daher greift man auf sog. Proxy-Daten zurück, aus denen sich Temperaturen ableiten lassen.
Je nachdem wie weit zurück in die Vergangenheit man schauen will, gibt es unterschiedliche Klimaarchive:
- Historische Aufzeichnungen
- Jahresringe von Bäumen
- Eisbohrkerne
- Tropfsteine
- Korallen
Die wissenschaftliche Bezeichnung für die Untersuchung der Jahresringe von Bäumen ist Dendrochronologie. Die Auswertung der Jahresringe erlaubt eine auf das Jahr genaue Altersbestimmung. Die Ausprägung der Jahresringe hängt von vielen Klimafaktoren ab, daher wird versucht, sich auf Zonen zu konzentrieren, in denen entweder die Temperatur oder der Niederschlag das begrenzende Klimaelement und somit der dominante Klimafaktor ist. Die maximale Reichweite dendroklimatologischer Rekonstruktionen liegt derzeit bei rund 10.000 Jahren und umfasst somit das gesamte Holozän. Das Holozän ist die seit mehr als 11 000 Jahren andauernde warmzeitliche Epoche des Eiszeitalters, der die letzte Kaltzeit voranging.
Auf der Infotafel ist im Hintergrund der, aus Proxidaten rekonstruierte und gemessene Temperaturverlauf des gesamten Holozäns zu sehen. Am Ende der letzen Eiszeit war die globale Durchschnittstemperatur um 3-4 °C niedriger als im Bezugszeitraum 1850-1890. Die Erde erwärmte sich relativ langsam mit 0,005 °C pro Jahrzehnt, um dann seit etwa 10.000 Jahren mehr oder weniger die gleiche Temperatur zu halten. Die Kohlendioxid Konzentration hat sich in diesem Zeit fast nicht verändert und lag bei 280 ppm.
In den vergangenen 50 Jahren ist die Temperatur pro Jahrzehnt um 0.2 °C gestiegen, verursacht durch die dramatische Erhöhung der atmosphärischen CO2 Konzentration auf über 400 ppm.
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